März 22

David Liebensohn – Fantroller 

Was hat dich zur Gründung eines Unternehmens, besonders in diesem Nischenmarkt, inspiriert?  

Die Affinität ein Unternehmen zu gründen bestand schon eine ganze Zeit lang. Die konkrete Idee zur Gründung kam dann aber durch einen Zufall während der Corona-Pandemie. Als mein Controller beim Spielen von FIFA kaputtging, fragte ich mich, warum es keine cooler gestalteten Schutzhüllen gab. Nachdem ich feststellte, dass es kaum Angebote gab, entschied ich mich, in diesen Nischenmarkt einzutreten, inspiriert von meiner eigenen Spielerfahrung. 

Und besonders am Anfang, was waren deine besonderen Herausforderungen, wie bist du gestartet?  

Ich begann mit der Frage, ob ein Markt für Schutzhüllen besteht, und fand heraus, dass Interesse besteht, trotz mangelnder Auswahl. Nach enttäuschender Qualität von ersten Proben fand ich schließlich einen geeigneten Produzenten über Kontakte meines Onkels in Hongkong. Gemeinsam entwickelten wir über ein halbes Jahr eine hochwertige Gussform, die von E-Sportlern getestet und für gut befunden wurde. Dies gab mir das Vertrauen, den Markt zu erobern und Vereine anzusprechen.Formularbeginn 

In welchem Zeitraum bewegen wir uns da gerade?  

Die Idee kam im März 2021 auf. Es dauerte dann bis November, bis ich die passende Firma gefunden hatte. Im Juni 2022 startete dann die Produktion. 

Welche Schwierigkeiten hast du bei der Kontaktaufnahme mit der Firma, die die Silikonhüllen herstellt, erlebt, insbesondere da sie sich in Hongkong befindet?  

Die Zeitverschiebung von 8 Stunden erschwerte die Kommunikation, aber sie sprachen gut Englisch. Trotzdem gab es Verzögerungen aufgrund der zeitlichen Unterschiede. 

Welche finanziellen Herausforderungen hast du erlebt?  

Das finanzielle Risiko war hoch, aber meine Familie unterstützte mich finanziell, was entscheidend war, um die Herausforderungen zu meistern. 

Wie hat es dann im Sommer 2022 angefangen, die ersten Kunden zu gewinnen und auf den Markt hinauszutreten?  

Der erste Verein, Eintracht Frankfurt, ermöglichte mir durch persönliche Kontakte den Einstieg. Mit diesem Referenzwert konnte ich weitere Vereine ansprechen. Der Europa League Sieg von Eintracht Frankfurt sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit. Ich erkannte, dass September und Oktober die beste Zeit für den Verkauf sind, was sich beim Marktstart als vorteilhaft erwies. Mit diesen Referenzen kontaktierte ich weitere Vereine, bot kostenlose Produkttests an und gewann nach und nach weitere, darunter auch den FC Bayern München, der als Referenz für andere Vereine diente. 

Das heißt, du bist jetzt hauptsächlich zu einem B2B-Geschäft übergegangen? 

Es gibt noch laufende Lizenzen, die weitergeführt werden, und bei einigen anderen Vereinen macht es auch Sinn, diese beizubehalten, aber größtenteils ja, B2B. 

Was das Marketing betrifft, ist das meistens ein großer Teil. Welche Strategien hast du entdeckt, welche sich am Ende als am effektivsten erwiesen haben?  

Von Anfang an engagierte ich eine Agentur für Google Ads, Meta Ads und zeitweise auch TikTok. TikTok erforderte jedoch einen täglichen Aufwand für Videomaterial, was ich am Anfang nicht leisten konnte. Google Ads erwies sich als äußerst effektiv, während Meta Ads stark schwankten. Die beste Werbung war, wenn Fußballprofis als Influencer das Produkt in ihren Stories bewarben, was die umsatzstärksten Tage generierte. 

Hast du denn einen persönlichen Höhepunkt bisher in diesen anderthalb, zwei Jahren, der dir jetzt spontan einfällt?  

Es macht mir viel Freude, die Entwicklung meiner Firma zu beobachten und zu sehen, wie gut das Produkt ankommt. Der persönliche Kontakt zu den Merchandise-Managern der Vereine und die gegenseitigen Einladungen zu Spielen sind besonders erfüllend. Ein Höhepunkt war, als Bayern München das Produkt sah und begeistert war – ein Beweis für seine Qualität und langfristige Erfolgsaussichten. 

Und wenn du jetzt so in die Zukunft schaust, welche Pläne hast du da konkret bzw. welche Ziele möchtest du noch erreichen?  

Die internationale Expansion und die Zusammenarbeit mit E-Sport-Unternehmen stehen im Fokus, besonders in Amerika und der NBA. 

Du bist nebenbei auch noch Student, richtig? 

 Ich studiere im Master internationales Management an der accadis Hochschule. 

Was sind denn die vielleicht wichtigste Lektion, welche du jetzt in deiner Erfahrung als Jungunternehmer gesammelt hast und was würdest du vielleicht anderen Gründern gern mitgeben wollen?  

Durchhaltevermögen und Leidenschaft sind entscheidend. Es ist wichtig, an die Idee zu glauben und sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen. 

Wie machst du das alles managementmäßig zurzeit? Hast du dir da einen Plan gemacht, wann du dich um was kümmern willst, oder bist du da einfach immer flexibel?  

Ich habe an den Tagen ohne Uni viel Zeit für das Unternehmen. Die accadis Hochschule unterstützt mich dabei, auch mit Hilfe des „Building Entrepreneurs“ -Programm, meine Zeit effektiv zu nutzen. Auch kann ich viele Aufgaben der Uni mit meinem Unternehmen verbinden, wie beispielsweise eine Hausarbeit über Internet-Marketing. 

Zum Abschluss: Warum Fantroller?  

„Fantroller“ ist eine Zusammensetzung der Wörter „Fan“ und „Controller“. Die Idee dahinter ist, dass das Produkt eine emotionale und persönliche Bindung zwischen dem Nutzer und dem Controller herstellt. Deshalb auch der Slogan „Trage deinen Verein nicht nur im Herzen, sondern auch in deinen Händen“. 

Vielen Dank für deine Zeit und alles Gute weiterhin. Wir sind gespannt darauf, deine Geschichte weiterzuverfolgen. 


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